portugiesischer Offizier (zuletzt ab 2001 Oberst) und Politiker; Mitbegründer des "Movimento das Forças Armadas" (MFA), aus dessen Kreis der Sturz des Salazar-Regimes vorbereitet wurde, und damit einer der Wegbereiter der Nelkenrevolution vom April 1974; Minister ohne Geschäftsbereich 1974/1975; Minister für Erziehung und Wissenschaft 1975/1976; Mitgl. des Staatsrats 1974 und des Revolutionsrates 1975-1982; wurde als faktischer Sprecher der provisorischen Staatsführung 1974-1976 bekannt
* 30. September 1935 Torres Vedras
† 9. Januar 2011 Lissabon
Herkunft
Vítor Manuel Rodrigues Alves wurde 1935 im zentralportugiesischen Torres Vedras im damaligen Distrikt Lissabon (später Teil der 1936-1976 existierenden Provinz Estremadura) geboren. Er wuchs im nahe gelegen Städtchen Mafra während der vom italienischen Faschismus beeinflussten Rechtsdiktatur in Portugal unter Ministerpräsident (1932-1968) Antonio de Oliveira Salazar († 1970) auf. Dieser schuf mittels einer Reihe von Reformgesetzen den sog. "Estado Novo" (Neuer Staat), einen auf Sparsamkeit begründeten konservativ-korporativen Stände- und Beamtenstaat, der durch ein autoritäres Regime mit der Einheitspartei União Nacional (UN, dt. Nationale Union; gegr. 1930) und politischer Geheimpolizei (1933-1946: PVDE;1946-1969: PIDE; 1969-1974: DGS) gestützt wurde.
Ausbildung
Nach dem Besuch der Schulen in Mafra, die er mit dem Abitur verließ, trat A. im Okt. 1954 in die portugiesische Militärakademie der Infanterie ein. Am 1. Nov. 1958 wurde er ...